Die Zäsurwirkung strafrechtlicher Verurteilungen
Am Beispiel von Unterlassungsdauerstraftaten
Zusammenfassung
Werden Straftaten zeitlich gestreckt über eine Verurteilung hinaus begangen, soll der Verurteilung der herrschenden Meinung zufolge eine Zäsurwirkung zukommen. Die Zäsurwirkung soll bewirken, dass nach der Verurteilung eine neue Tat vorliegt, die einer Bestrafung zugänglich ist. Insbesondere das Bundesverfassungsgericht hat jedoch Zweifel an dieser Zäsurwirkung geäußert. Am Beispiel von Unterlassungsdauerstraftaten, die über eine Verurteilung hinaus begangen werden, geht die Arbeit der Frage nach, wann eine Bestrafung des Nachurteilsverhalten mit dem Schuld- und Verhältnismäßigkeitsgrundsatz sowie dem Doppelbestrafungsverbot vereinbar ist. Dabei wird den Einschränkungsversuchen der Zäsurwirkung der Verurteilung nachgegangen.
Abstract
If offense is continuously committed beyond a conviction, the prevailing opinion is that the conviction has a caesura effect. The caesura effect is intended to ensure that the part of the conduct committed after the conviction is a new offense, which can be punished. The Federal Constitutional Court of Germany in particular has expressed doubts about this caesura effect. Using the example of continuing offenses committed by omission that are committed beyond a conviction, the work examines the question of when punishment of post-conviction conduct in these cases is compatible with the principle of guilt and proportionality as well as the double jeopardy clause. Thereby attempts to restrict the caesura effect of the conviction are examined.
Schlagworte
Dauerdelikt Dauerstraftat Doppelbestrafungsverbot Fortsetzungszusammenhang Nachurteilsverhalten Übermaßverbot Unterlassen Unterlassungstat Tatentschluss Rückfall ne bis in idem Schuldgrundsatz Tatebegriff Strafzumessung recidivism double jeopardy clause principle of guilt definition of offense continuing offense caesura sentencing- 25–32 A. Einleitung 25–32
- 545–575 Literaturverzeichnis 545–575